Bürgerinitiative für Alternativen

zum Flugplatz Magdeburg e.V.

PRESSEMITTEILUNG des Landtagsabgeordneten und Stadtrat 

Olaf Meister vom 21. November 2013 Nr. 04/13
Stadt verrechnet sich bei Anzahl der Flüge am Verkehrslandeplatz Magdeburg
um den Faktor 3!
Der bündnisgrüne Landtagsabgeordnete und Stadtrat Olaf Meister hatte in der Stadtratssitzung 
im Juli die Informationsvorlage I 0142/13 der Landeshauptstadt Magdeburg zum Verkehrslandeplatz
als ungenügend kritisiert. Besonders auffällig in der Vorlage war der sprunghafte Anstieg der Motorflüge von 13.239 (2011)
auf 31.722 (2012).
Dazu Olaf Meister: "Der starke Anstieg macht stutzig. Denn bei mehr als 15.000 Flügen pro Jahr hätten am
Verkehrslandesplatz Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Dies ist aber nicht erfolgt" Um Klarheit zu schaffen, stellte Meister eine Kleine Anfrage an die Landesregierung und erhielt
eine überraschende Antwort.
Die Landesregierung geht von einem simplen Rechenfehler der Magdeburger Verwaltung aus.
Statt einer Verdreifachung der Motorflugzahl geht die Landesverwaltung von einem Rückgang
auf 11.910 aus. Meister: "Diese Zahl wirft Fragen auf. Bei einer Informationsvorlage für den Stadtrat, die letztlich
dazu dienen sollte, eine Millionen € schwere Entscheidung zu treffen, "verrechnet" man sich
bei der entscheidenden Zahl um 200 %!
Da scheinen Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit naheliegend. Dort wo niedrige Zahlen zur
Vermeidung von Lärmschutzmaßnahmen sinnvoll sind, werden auch tatsächlich Zahlen unter
der wichtigen Grenze von 15.000 angegeben, dort wo hohe Zahlen zur
Begründung eines Ausbaubedarfs gewünscht sind, kommt der dreifache Wert zum Ansatz.
Wer so vorgeht, verspielt das Vertrauen sowohl der direkten Anwohner als auch der breiten
Öffentlichkeit. Wer will bei solchen Zahlenspielen jetzt schon sicher sagen, ob man es mit dem Zählen im
Hinblick auf die Lärmschutzvorgaben tatsächlich so genau nimmt? Die Frage nach dem
Ausbaubedarf sollte sich damit nun jedoch zumindest erledigt haben." Meister weiter: "Natürlich können auch der Verwaltung der Landeshauptstadt Magdeburg
Fehler unterlaufen. Wenn dies aber in so massiver Weise in eine Richtung geschieht,
wie in dieser "Informationsvorlage", dann bleibt ein fader Beigeschmack. Es ist nun Aufgabe
der Stadtverwaltung und des derzeitigen Betreibers des Verkehrslandeplatzes sich auf die
Fehlersuche zu begeben, die tatsächlichen Zahlen vorzulegen und zukünftig für
Transparenz zu sorgen, in dem die Flugzahlen tagesaktuell veröffentlicht werden."